August 2016: Ein Militärfahrzeug soll her!


Nach zahlreichen Diskussionen seit Anfang 2016 reifte bei uns zunehmend die Erkenntnis: Für eine optimale Darstellung unseres Hobbys ist ein authentisches Fahrzeug notwendig. Neben den beiden grundlegenden Anforderungen, dass das Fahrzeug bei der Schweizerischen Armee im Einsatz gewesen sein muss und von der Epoche her in unsere Darstellung passen muss, ergaben sich für uns noch andere Bedingungen, die zu berücksichtigen waren:

  • keine grundlegende Restaurierung nötig
  • Fahren mit PKW-Fahrerlaubnis möglich
  • wettergeschützte Abstellmöglichkeit
  • Möglichkeit, zusätzliches Material zu transportieren

Im August 2016 fanden wir schliesslich in einem bekannten Kleinanzeigenportal eine Verkaufsanzeige für ein Fahrzeug, welches diesen Anforderungen entsprechen sollte. Es handelte sich um einen MOWAG GW 3500 (Baujahr 1953) in der Version als Mannschaftstransporter.

Zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme mit dem Verkäufer stand der Mowag bereits vier Jahre in einer Halle in der Nähe von Rastatt (Baden-Württemberg), ohne bewegt zu worden zu sein. "Standschäden" waren also zu erwarten. Der Vorbesitzer hatte jedoch schon einige Restaurierungsarbeiten durchgeführt und auch die Technik teilweise revidiert.

Drei Monate später und nach diversen Abklärungen (z. B. geeignete Abstellmöglichkeit) war es dann soweit: Der MOWAG wurde gekauft!

Bilder vom "Fundzustand"


November 2016: Der MOWAG kommt...


Mitte November 2016 war es dann soweit: Der MOWAG wurde ohne Probleme via Trailer von Nordbaden nach Ostthüringen überführt. Ein erster schneller Überblick ergab einen technisch weitestgehend guten Zustand.


April 2017: Eine nochmalige Verlegung ist nötig...


Anfang April 2017 ergab sich die Möglichkeit, den MOWAG in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt restaurieren zu lassen. Aufgrund der sehr guten Rahmenbedingungen wollten wir diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen. Daher war eine nochmalige Verlegung des MOWAG erforderlich.


Mai 2017: Die Instandsetzungsarbeiten sind in vollem Gange


Ab Anfang Mai 2017 wurde der MOWAG im thüringischen Erfurt instandgesetzt, wobei sich der relativ gute technische Zustand auch im Detail bestätigt hat! Aber auch einige Schönheitsreparaturen und Anforderungen der DEKRA (dem deutschen Pendant zur schweizerischen MFK) mussten umgesetzt werden. So ist z. B. die Montage zusätzlicher Blinker am Heck notwendig gewesen.


Juni 2017: Und er bewegt sich doch...!


Erste Fahrversuche offenbarten noch Probleme mit dem Vergaser, sodass dieser letztlich ersetzt werden musste.

Der nagelneue, direkt aus den USA bezogene Vergaser ist eingebaut und funktioniert perfekt!

Eine Anforderung der DEKRA war die Montage zusätzlicher Blinker und Reflektoren am Heck.

Der MOWAG erhielt natürlich auch ein Schweizer Militär-Kontrollschild.


Juli 2017: Premiere am 10. Event am Bunkermuseum Frauenwald


Am 29. Juli 2017 war es soweit: Der MOWAG hatte seine Premiere beim 10. Event am Bunkermuseum! Und er wurde gleich in seiner ursprünglichen Funktion eingesetzt: Der MOWAG diente als Shuttle-Fahrzeug für den Transport der Besucher zum Festgelände und war fast immer ausgelastet.

 

Aber es sind dennoch ein paar Instandsetzungsarbeiten offengeblieben, die es gilt, in naher Zukunft zu erledigen:

  • Reparatur der Tankanzeige (Einbau eines neuen Tankgebers)
  • Sattlerarbeiten am Fahrer- und Beifahrersitz
  • Reparatur der Einsteckscheiben

Frühjahr 2018: Endspurt


Wir waren in den letzten Monaten nochmals recht fleissig und haben diverse Kleinigkeiten instandgesetzt bzw. instandsetzen lassen. So wurden die defekten Einsteckscheiben der Fahrer- und Beifahrertür ersetzt sowie die Sitze für Fahrer und Beifahrer komplett erneuert. Für die sehr gute Ausführung der Sattlerarbeiten danken wir der Firma A. Latusek in Gera.

Desweiteren musste eine Sache angegangen werden, die wir bisher aufgeschoben hatten: das Entfernen eines abgebrochenen Stehbolzens im Motorblock. Diesen hatten wir bisher nicht angetastet, da sich daraus keine unmittelbaren Probleme ergaben. Bei dem mittlerweile wieder eingefahrenen Motor zeigte sich nun aber, dass bei längeren Fahrten Verbrennungsgase und Wasserdampf entweichen.

Wir hatten Glück, dass sich der Stehbolzen nach dem Abnehmen des Zylinderkopfes ohne Schwierigkeiten herausdrehen liess und uns das Ausbohren erspart blieb. Neben einem neuen Stehbolzen wurde  noch eine neue Zylinderkopfdichtung montiert und der Mowag anschliessend einer ausgiebigen Testfahrt unterzogen, die er ohne Probleme gemeistert hat!


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