Die Teilnahme an den 7. Magdeburger Festungstagen war in vielerlei Hinsicht eine Premiere für uns! Es war der erste Auftritt unserer Interessengemeinschaft an einer öffentlichen Publikumsveranstaltung und für zahlreiche Ausrüstungsgegenstände war es der erste "Einsatz". Das neue Zelt mit reichlich Platz wurde erstmalig aufgebaut und auch die Doppel-MG-Lafette bekam ihren ersten Auftritt vor Publikum (und entwickelte sich zum wahren Publikumsmagneten!). Wir verlegten schon am ersten möglichen Anreisetag (5. Mai) nach Magdeburg konnten das Feldlager und die Festung so schon zwei Tage vor dem eigentlichen Beginn der Veranstaltung erkunden.
Sehr erfreulich war das zahlreiche Auftreten militärischer Formationen, die den Festungstagen den nötigen militärhistorischen Anstrich gaben.
Zudem hatten wir über die ganzen Tage wahrhaft "Kaiserwetter", so als hätte es Wilhelm I. zu seinem Empfang am Sonntag extra bestellt.
Vom 29. bis 31. Juli 2016 hat die IG erstmals am "Event am Bunkermuseum" in Frauenwald am Rennsteig/Thüringen teilgenommen. Das "Event" ist hauptsächlich ein Militärfahrzeugtreffen, das jährlich auf dem Gelände eines ehemaligen Bunkers des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR stattfindet. Der Bunker fungierte bis 1989 als "Ausweichführungsstelle des Vorsitzenden der Bezirkseinsatzleitung Suhl". Das Fahrzeugtreffen hat seinen Schwerpunkt auf Fahrzeugen der ehemaligen Ostblockstaaten, aber auch andere Fahrzeuge waren vertreten. Für eine besondere Überraschung sorgte bei uns ein Willys-Jeep der Schweizerischen Armee, der von einem Tüftler aus Erfurt originalgetreu wiederaufgebaut wurde. Unser Feldlager befand sich passenderweise direkt neben seinem Fahrzeug, sodass man durchaus von einem "Stück Schweiz" am Rennsteig sprechen konnte.
Leider ist unser erster Auftritt an dieser Veranstaltung nicht so gut mit Fotos dokumentiert, das wird sich aber zukünftig ändern.
Die Medingschanze am Stadtrand von Halberstadt in Sachsen-Anhalt ist ein erst vor wenigen Jahren wiederentdecktes Grabensystem aus der Zeit des 1. Weltkriegs. In diesem Grabensystem wurden die deutschen Soldaten während des 1. Weltkriegs im Grabenkampf ausgebildet. Seitdem das Gelände wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, findet hier einmal im Jahr ein Treffen militär-historischer Vereine und Einzeldarsteller statt, welche vorwiegend die deutsche Kaiserzeit bis 1918 repräsentieren. Unsere Interessengemeinschaft war erstmals eingeladen und wir können sagen: WIR KOMMEN GERN WIEDER!
Das dritte Juliwochenende stand ganz im Zeichen der Präsentation meines literarischen Erstlingswerkes "Der Truppenübungsplatz Warthelager auf historischen Ansichtskarten und Fotografien". Zwei Mitglieder vom "Verein der Liebhaber der Stadt Luboń", Marlena Sochańska und Przemysław Maćkowiak, haben die Veranstaltung vor Ort im ehemaligen Warthelager (heute: Biedrusko, ca. 15 km nördlich von Posen/Poznań) hervorragend organisiert.
Und so reiste unsere Gruppe, bestehend aus drei preussischen Offizieren, einem Schweizer Feldweibel und zwei Zivilisten vom deutschen Magdeburg aus in die ehemalige preussische Provinz Posen.
Genächtigt hat unsere Abordnung natürlich standesgemäss im ehemaligen Treskow'schen Gutshaus, der Kommandantur des Übungsplatzes, die heute ein Hotel mit Militärmuseum ist. Für Letzteres habe dem Hotelbesitzer als Gastgeschenk noch eine Schweizer Militäruniform, nämlich die eines Zahnarzt-Leutnants, mitgebracht.
Es hat natürlich von polnischer Seite erhebliches Interesse erzeugt, dass ein in der Schweiz wohnhafter Deutscher ein Buch über einen (heute) polnischen Truppenübungsplatz geschrieben hat. Dies hatte zur Folge, dass sich auch der grosse Radiosender "Radio Poznań" und der private polnische Fernsehsender "WTK" für die Veranstaltung interessierten.
Unser reichhaltiges Rahmenprogramm umfasste neben der Buchpräsentation eine Kranzniederlegung am Denkmal für das 7. Grosspolnische Kavallerieregiment, eine Besichtigung des Fortschritts der Reno-vierungsmassnahmen im ehemaligen Offizierskasino und den Besuch der Überreste des Soldatenfriedhofs.
Anschliessend verlegten wir in die Stadt Posen, genauer zum Zwischenwerk VIIa (Strotha) der Festung Posen. Dort tauschte ich für eine Fotosession meine Schweizer Uniform kurzzeitig gegen die eines preussischen Infanteristen. Nach einer Führung durch das gewaltige Bauwerk wurden wir noch zum Essen und Umtrunk durch unsere polnischen Gastgeber eingeladen.
Auch der Sonntag stand noch einmal ganz im Zeichen der Vergangenheit. Zunächst besichtigten wir in Luboń (direkt südlich an Posen angrenzend) Teile der dort erhaltenen historischen Industriearchitektur. Im Anschluss daran führte uns unser Gastgeber Przemysław Maćkowiak zu seinem Lubońer Wohnhaus und zeigte uns seinen Garten der "besonderen Art". Dieser ist mit allerlei besonderem militärhistorischem Material, z. B. Splitterschutzbunkern, ausgestattet. Sogar Teile einer, heute sehr seltenen, Funkortungsanlage "Freya" wurden uns präsentiert und sorgten bei einigen von uns für "feuchte Augen".
Zum Abschluss des Wochenendes besichtigten wir noch das Zwischenwerk IXa (Witzleben) der Festung Posen. Es befindet sich zwar in keinem guten Zustand, aber es war dennoch eine sehr interessante Führung und ein gelungener Abschluss unseres Besuchs in Polen.
In der Schweiz oder Liechtenstein wohnhafte Interessenten können das Buch hier käuflich erwerben.
Nachdem die IG am 10. Event am Bunkermuseum praktisch nur mit Shuttlefahrten für die Besucher beschäftigt war, konnten wir uns am 11. Event wieder den Besuchern selbst in angemessener Form präsentieren. Dabei fand auch diesmal eine Premiere statt, indem wir einen deutlich besseren Standplatz zusammen mit der "Interessengruppe Militärtechnik Ostthüringen" belegen konnten.
Die Veranstaltung bot die Möglichkeit, zahlreichen alten Bekannten aus der "Szene" zu begegnen und neue Kontakte zu knüpfen. Ein grosser Dank geht an Ralf E., der uns die "Fusion" an seinem Standplatz angeboten hat, sowie an unseren Koch Holger K., der uns ein Festmenü nach dem anderen kreierte!
Fazit: 1. Wieder eine sehr gelungene Veranstaltung und 2. Wir kommen wieder!